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Hunderte Journalistinnen, Menschenrechtsaktivistinnen und Oppositionelle weltweit sind offenbar Opfer illegaler staatlicher Abhöraktionen geworden. Geheimdienste und Polizeibehörden mehrerer Länder haben demnach eine Cyberwaffe des israelischen Unternehmens NSO Group massiv missbraucht, um damit Mobiltelefone anzugreifen. Das zeigen Recherchen von Zeit, Süddeutscher Zeitung sowie 17 weiteren Redaktionen aus zehn Ländern, wie die Zeit am Sonntagabend berichtete.

Zu den Journalisten, auf deren Smartphones Spuren erfolgreicher Pegasus-Angriffe nachgewiesen wurden, zählen zwei Reporter des ungarischen Investigativmediums Direkt36. Die Recherche legt den Verdacht nahe, dass diese Angriffe von staatlichen Stellen in Ungarn ausgeführt wurden. Die ungarische Regierung widersprach dem auf Nachfrage nicht. Ein Sprecher des Büros von Ministerpräsident Viktor Orbán teilte mit, staatliche Stellen in Ungarn setzten „verdeckte Methoden“ stets nur im gesetzlichen Rahmen ein.

In Frankreich wurde laut forensischer Untersuchung das Handy des Gründers der Rechercheplattform Mediapart, Edwy Plenel, infiziert. Ausgespäht wurde offenbar auch eine bekannte Reporterin von Le Monde. In beiden Fällen sprechen eine Analyse der Daten und weitere Recherchen dafür, dass diese Angriffe von Marokko ausgingen. Die marokkanische Regierung teilte mit, es sei nicht erwiesen, dass es eine Geschäftsbeziehung zwischen Marokko und „dem genannten israelischen Unternehmen“ gebe.

Zur Recherche auf der Homepage der Süddeutschen Zeitung.